Tipps & Aktuelles

Wenn die Klimaanlage versagt, wenn man sie am dringendsten braucht.

Klimaanlagen sorgen in immer mehr Gewerbe- und Wohnräumen für ein angenehmes Raumklima – insbesondere in den heissen Sommermonaten, wenn kühle Luft zum Wohlfühlfaktor und zum wirtschaftlichen Vorteil wird. Doch was viele Betreiber und Nutzer unterschätzen: Eine Klimaanlage ist ein komplexes Umluftsystem, das nur dann zuverlässig arbeitet, wenn es regelmässig und fachgerecht gewartet wird – und zwar angepasst an die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort.

In diesem Beitrag möchten wir aufzeigen, welche typischen Probleme auftreten können, wenn bei der Wartung wichtige Umgebungsfaktoren nicht berücksichtigt werden, und welche vermeidbaren Schäden dadurch entstehen. Ausserdem berichten wir von einem aktuellen Fall aus der Praxis, bei dem trotz fachgerechter Wartung innerhalb weniger Monate massive Probleme auftraten – und welche Schlüsse wir daraus gezogen haben. Zum Schluss geben wir konkrete Empfehlungen und Tipps, wie Sie Ihre Klimaanlage dauerhaft in einwandfreiem Zustand halten können.

Klimaanlagen: Umluftsysteme mit hohem Luftumsatz

Grundsätzlich gilt: Eine Klimaanlage ist kein abgeschlossenes System, sondern ein sogenanntes Umluftkühlgerät. Das bedeutet, dass sie ständig grosse Mengen Raumluft ansaugt, durch ein Filterelement, dann durch das Kühlregister, und anschliessend über den Ventilator wieder in den Raum ausbläst. Moderne Systeme bewegen je nach Leistung mehrere Tausend Kubikmeter Luft pro Stunde – und mit dieser Luft gelangen auch jede Menge Partikel, Staub, Pollen, Haare, Textilfasern und weitere Schwebstoffe in das Gerät.

Diese Partikel setzen sich auf den Filtern, in den Kondensatleitungen und in den Pumpen ab – besonders dann, wenn die Geräte längere Zeit stillstanden (z. B. über den Winter), oder wenn die Filter und Leitungen nicht rechtzeitig gereinigt werden. In Kombination mit dem Kondenswasser, das bei der Luftkühlung entsteht, bildet sich ein zäher, schleimiger Belag, der vielfältige Probleme verursachen kann.

Typische Probleme durch unzureichende Wartung

1. Verstopfte Ansaugfilter
Der häufigste Grund für Leistungsverlust: Die Filter sind komplett zugesetzt und lassen kaum noch Luft durch. Das reduziert den Luftdurchsatz massiv – die Folge: keine Kühlwirkung, Überhitzung der Anlage, und im schlimmsten Fall ein Not-Aus durch Überlastung.

2. Verstopfte Kondensatleitungen
Das anfallende Kondenswasser muss sauber abgeleitet werden. Wenn jedoch die Leitung durch Schleim, Schmutz oder Biofilm blockiert ist, staut sich das Wasser zurück – oft mit sichtbaren Wasserflecken an Decken oder in den Geräten. Das führt häufig zu Störungen und Abschaltungen.

3. Verschleimte Pumpen
Viele Deckenkassetten oder grössere Geräte verwenden kleine Kondensatpumpen, um das Wasser aktiv abzuführen. Wenn diese durch Schmutz verstopfen, funktionieren sie nicht mehr – mit denselben Auswirkungen wie bei blockierten Leitungen.

4. Geruchsbildung
Schmutz, Feuchtigkeit und Wärme bieten einen idealen Nährboden für Bakterien und Pilze. Das Ergebnis: unangenehme Gerüche beim Betrieb – ein hygienisches und ästhetisches Problem, besonders in Kundenräumen.

Fallbeispiel aus der Praxis: Zwei Wartungen in drei Monaten

Ein besonders eindrücklicher Fall hat uns diesen Sommer einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, nicht nur regelmässig, sondern auch situativ und standortbezogen zu warten.

Standort: Verkaufsraum mit mehreren Deckenkassetten

Erste Wartung: April 2025 – gründliche Reinigung, neue Filter, Dokumentation abgeschlossen, Anlage in einwandfreiem Zustand übergeben.

Rückmeldung vom Kunden: Juli 2025 – «Die Anlage kühlt nicht mehr richtig, es kommt kaum Luft, teilweise schaltet sie ab.»

Einsatzteam vor Ort: Bei der Inspektion stellten wir Folgendes fest:

  • Die Ansaugfilter waren bereits wieder komplett dicht.
  • Die Schleuderpumpe für das Kondensat war verstopft.
  • Die Anlage hatte sich mehrfach abgeschaltet, weil das Kondenswasser nicht mehr korrekt abgeführt werden konnte.

8. April 2025

24. Juli 2025

Ursachenanalyse: Was war hier anders?

Wir haben uns natürlich sofort gefragt: Wie konnte es sein, dass eine professionell gewartete Anlage nach nur 3 Monaten wieder in einem solchen Zustand ist? Die Antwort lag nicht in der Technik – sondern in der Umgebung:

  • Teppichboden im gesamten Verkaufsraum – dieser gibt laufend Mikrofasern, Haare und Staub ab.
  • Häufig geöffnete Eingangstüre – unkontrollierter Luftaustausch, zusätzlich Schmutz und Pollen von aussen.
  • Starkes Sonnenlicht – trocknet die Luft, erhöht die Partikelbelastung.
  • Hohe Kundenfrequenz – mehr Personen, mehr Bewegung, mehr Aufwirbelung von Staub.

Fazit: Die Umgebungsbedingungen hatten zur Folge, dass die Luft extrem staubbelastet war – und dieser Staub ging täglich mehrfach durch das Klimagerät. Die normale Wartungsfrequenz war hier schlicht nicht ausreichend.

Unsere Empfehlung: Wartung anpassen – nicht pauschal planen

Basierend auf diesen Erkenntnissen haben wir dem Kunden empfohlen, die Anlagen nicht nur 1x jährlich, sondern 2–3 mal pro Jahr kontrollieren und reinigen zu lassen. So lassen sich Schäden vermeiden, Ausfälle verhindern – und unangenehme Situationen mit Hitzestau im Verkaufsraum umgehen.

Dabei gilt generell:

UmgebungstypEmpfohlene Wartungsfrequenz
Normales Büro / Wohnung1x jährlich
Verkaufsräume mit Teppich, hoher Frequenz2–3x jährlich
Produktionsbereiche, Gastronomie3–4x jährlich oder öfter
Allergie- oder Hygiene-sensitive Bereiche (z. B. Arztpraxen)individuell je nach Nutzung

Tipps für Betreiber: So verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Klimaanlage

  1. Kenntnis der Umgebungsbedingungen
    Beobachten Sie selbst, wie stark die Luft in Ihren Räumen belastet ist. Je mehr Staub, desto häufiger sollte kontrolliert werden.
  2. Regelmässige Sichtkontrolle der Filter
    Auch ohne technische Kenntnisse kann man viele Filter einfach herausnehmen und begutachten. Bei sichtbarer Verschmutzung: sofortiger Austausch oder Reinigung!
  3. Zugänglichkeit der Geräte sicherstellen
    Achten Sie bei Einbau oder Umbauten darauf, dass Wartungszugang zu Filtern, Kondensatleitungen und Pumpen gewährleistet bleibt.
  4. Nicht nur auf Kühlleistung achten
    Wenn weniger Luft aus dem Gerät kommt, die Anlage tropft oder komische Geräusche macht: nicht ignorieren, sondern sofort Fachfirma kontaktieren.
  5. Wartungsvertrag abschliessen
    Professionelle Wartung spart langfristig Kosten. Viele Hersteller koppeln ihre Garantie an regelmässige Wartungen – das sollte man nicht unterschätzen.

Fazit

Eine Klimaanlage ist ein wertvolles Stück Technik, das für angenehmes Raumklima sorgt – aber nur dann, wenn sie regelmässig und den Bedingungen entsprechend gewartet wird. Unser aktueller Fall hat deutlich gezeigt: Selbst eine fachgerechte Wartung reicht nicht aus, wenn die Umweltfaktoren ausser Acht gelassen werden. Wer sich nur auf pauschale Wartungszyklen verlässt, riskiert Ausfälle – meist genau dann, wenn die Kühlung am dringendsten gebraucht wird.

Wir raten daher dringend:

  • Beobachten Sie die Umgebung Ihrer Klimaanlage.
  • Lassen Sie sich individuell beraten.
  • Passen Sie Wartungsintervalle Ihrer Realität an – nicht nur dem Kalender.

Wir stehen Ihnen als erfahrenes Kälte- und Klimafachunternehmen gerne zur Seite – von der Planung über den Einbau bis zur regelmässigen Wartung und schnellen Störungsbehebung.

Haben Sie Fragen zu Ihrer Anlage?
Planen Sie einen Neubau oder möchten eine Bestandsanlage prüfen lassen?

Kontaktieren Sie uns – wir helfen gerne.

Klimatisierung, Tipp

Ihr Ansprechpartner:

Ron Baumgartner

Geschäftsführer
Telefon +41(0)43 556 44 60
E-Mail rb@robaklima.ch

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